Freitag, 20. Juni 2014

Gedenktag „100 Jahre Erster Weltkrieg“ – Zukunft ist Vergangenheit


Gestaltung: Lars Klenner und Yannick Oberhaus (Q1 LK Geschichte)

Mit Beiträgen des Städtischen Ostendorf Gymnasiums und des Gymnasiums Schloss Overhagen zur Erinnerungskultur durch den Leistungskurs Geschichte Q1 und den Kunstkurs der Einführungsphase mit Bildern zum Thema "Krieg".


Liebe Leserschaft,

der Beginn des Ersten Weltkriegs jährt sich in diesem Jahr zum 100. Mal und die mediale Präsenz ist dieser Tage deutlich spürbar. Der erste weltumspannende Krieg stellt aus mehreren Gründen eine Herausforderung dar. So markiert das Jahr 1914 zwar einen historischen Einschnitt in Bezug auf moderne Kriegsführung, Verwüstung und Massenelend, jedoch ist er beispielsweise bislang in keinem gesamtdeutschen Denkmal manifestiert. Zum anderen gehört das Zeitalter der Weltkriege nicht mehr zur „Epoche der Mitlebenden“ wie Sönke Neitzel in seinem aktuellen Beitrag Zeitalter der Weltkriege – Bundeszentrale für politische Bildung schrieb. Der letzte Veteran des Ersten Weltkrieges starb 2008, das Leben der Urgroßväter berührt wenig, wohl auch deshalb, da die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg überschattet wird von den Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges.
Wie kann und soll also erinnert werden oder ist es überhaupt für die heutigen Generationen möglich, einen emotionalen Zugang zu den Ereignissen 1914-1918 herzustellen? Neitzel sieht in dem zeitlichen Abstand zu den Ereignissen Chancen und Risiken zugleich. So können heutige Generationen abgeklärter und mit genügend Distanz urteilen, jedoch sollte dies nicht vorschnell und unüberlegt geschehen. Im Versuch zu begreifen warum Menschen damals so handelten, wurden u.a. Quellen aus dem Internetprojekt „Europeana“ einbezogen. Die „Europeana“ stellt eine europäische Internetdatenbank dar, die von allen am Ersten Weltkrieg beteiligten Nationen zusammengetragen wurde und neben Bilddokumenten, Briefen und Postkarten auch Einblicke in Einzelschicksale – an der Front und an der Heimatfront – gibt.
Im Zuge des Gedenktages „100 Jahre Erster Weltkrieg“, der von allen Lippstädter Schulen getragen und gestaltet wird, beschäftigen sich der Leistungskurs Geschichte Q1 und der Kunstkurs der Einführungsphase mit dem Thema „Erinnern – aber wie?“. Im Zuge dessen wurde den Schülerinnen und Schülern bei der Ausarbeitung und Gestaltung überwiegend freie Hand gelassen. Es wird künstlerische, aber auch medial geprägte Produkte geben, in denen sich die Schülerinnen und Schüler aktiv und auf ihre eigene Art und Weise mit der Thematik auseinandergesetzt und somit neue Zugänge und Wahrnehmungen präsentiert und produziert haben.





In Flanders Fields

In Flanders fields the poppies blow
Between the crosses, row on row,
That mark our place; and in the sky
The larks, still bravely singing, fly
Scarce heard amid the guns below.

We are the dead. Short days ago
We lived, felt dawn, saw sunset glow,
Loved, and were loved, and now we lie
In Flanders fields.


Auf Flanderns Feldern

Auf Flanderns Feldern blüht der Mohn
Zwischen den Kreuzen, Reihe um Reihe,
Die unseren Platz markieren; und am Himmel
Fliegen die Lerchen noch immer tapfer singend
Unten zwischen den Kanonen kaum gehört.

Wir sind die Toten. Vor wenigen Tagen noch
Lebten wir, fühlten den Morgen und sahen den leuchtenden Sonnenuntergang,
Liebten und wurden geliebt, und nun liegen wir
Auf Flanderns Feldern.